Mentale Gesundheit

Von Wut zu Gelassenheit in zwei Schritten

Wütende Frau

Es ist normal, sich zu ärgern und wütend zu werden. Und es ist sogar gesund, diese Emotionen zu fühlen. Wie du lernst, gelassen zu bleiben? In zwei ganz einfachen Schritten!

Schritt 1

Der erste Schritt ist, die vorhandenen Gefühle zu akzeptieren. Sie herunterzuschlucken wird sie nicht verschwinden lassen; das ist nur ein Kraftaufwand ohne Ergebnis. Anstatt dessen ist es wichtig, die Gefühle da sein zu lassen.

Du hast unangenehme Gefühle? Das ist okay. Egal, ob es Wut, Trauer, Angst, Ungeduld oder eine andere negative Emotion ist.

Akzeptiere, dass du jetzt in diesem Moment dieses Gefühl hast.

Schritt 2

Akzeptiere im zweiten Schritt auch die unschönen Gefühle deiner Mitmenschen. Genau wie du haben sie ein Recht darauf, wütend, traurig oder anderweitig schlecht gelaunt zu sein.

Kleine Aufgabe: Wenn dein(e) Freund*In dir das nächste Mal erzählt, dass es ihr/ihm nicht gut geht, dann reagiere nicht mit gut gemeinten Ratschlägen wie „das wird schon wieder“ sondern validiere die Gefühle des anderen durch Sätze wie „Ich kann verstehen, dass es dir gerade so geht. Mir würde es in einer ähnlichen Situation wohl genauso gehen.“ Du kannst auch anbieten, ein Gespräch über diese Gefühle zu führen, wenn dein Gegenüber das möchte.

Und was bringt das auf Dauer?

Es ist heilsam, wenn du Gefühlen den Raum gibst, den sie brauchen und den sie auch verdient haben. Du kannst auf diese Weise lernen, Situationen genau so anzunehmen, wie sie in dem Moment sind. Ob es eine wütende Freundin, ein trauriger Bruder oder dein eigenes schlecht gelauntes Ich ist: Du darfst in der Situation bleiben und lernen, dass du nicht schnellstmöglich aus ihr flüchten musst. Anstatt solche Gefühle zu vermeiden, lernst du, dass sie dir nichts anhaben können und dass sie vorüberziehen.

Je öfter du dich auf die beiden Schritte konzentrierst und je öfter du deine Gefühle und die Gefühle anderer Menschen einfach annimmst, umso besser lernst du, mit ihnen umzugehen. Angst macht das, was wir nicht kennen. Wenn wir vor unschönen Emotionen wegrennen, lernen wir sie nie kennen. Und sobald wir sie empfinden, erschrecken wir uns und wollen sie schnellstmöglich loswerden. Durch diese einfachen zwei Schritte aber kannst du lernen, dass Gefühle wie Wolken sind: Sie können manchmal die Sonne verdecken und nerven, wir können sie aber nicht wegschieben und vor allem: Sie ziehen ganz von alleine weiter.

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