Beziehungen

7 Tipps für eine gelingende Fernbeziehung

Fernbeziehungen verstärken einige Herausforderungen, die jede Beziehung mit sich bringt, vor allem Verlustangst, Eifersucht und Einsamkeitsgefühle. Wie du deine Beziehung gesund hältst, erfährst du in diesem Blogbeitrag mit 7 ganz konkreten Tipps für eine gelingende Fernbeziehung.

Was macht Fernbeziehungen schwierig?

Durch die körperliche Entfernung verbringen die Partner*innen weniger Zeit miteinander, wodurch wiederum z.B. das Bedürfnis nach Nähe nicht vollständig erfüllt werden kann. Es kann leichter zu Missverständnissen kommen und vor allem Eifersucht findet schneller einen Nährboden. Zusätzlich steht hinter jedem Treffen der enorme Druck all das aufzuholen, was man in den letzten Tagen / Wochen / Monaten nicht hatte.

Es gibt auch Vorteile einer Fernbeziehung. Beide Partner*innen können ihr Sozialleben mit Freund*innen und Familie gut ausleben, ihren Alltag vollkommen autonom bestimmen und müssen weniger Rücksicht auf eine andere Person nehmen, wenn sie Unternehmungen planen.

1.Tipp: Gemeinsame Ziele

Konkrete Ziele motivieren uns und bieten unserem Gehirn Sicherheit. Wenn wir nicht wissen, wann etwas endet, sind wir weitaus gestresster, als wenn wir bereits den Endpunkt planen.

Erinnere dich doch einmal an die Anfangs-Corona-Zeit. Wie gestresst warst du von all den Unsicherheiten und dem Gefühl, nicht zu wissen, was kommt?

Ziele in einer Fernbeziehung können z.B. sein: am Ende des nächsten Jahres eine gemeinsame Wohnung suchen, den nächsten Urlaub gemeinsam verbringen, nach der Ausbildung jedes Wochenende zusammen sein…

2.Tipp: Virtuelle Kommunikation lernen

Textnachrichten und Sprachnachrichten haben ihre Tücken: Wir sehen den anderen nicht vor uns, es fehlen sowohl verbale als auch nonverbale Nachrichten, so dass es schneller zu Missverständnissen kommt.

Einige sind irritiert, wenn der andere keine Smileys schickt, andere empfinden lange Antwortzeiten als unangenehm.

Hier ist der Schlüssel, die gegenseitigen Kommunikationsschwierigkeiten zu enttarnen. Seid ehrlich: Was irritiert euch? Was macht euch wütend? Aber auch: Was könnt ihr leisten? Was tut euch gut? Die ganze Zeit am Handy zu sein, nur um schnell auf potenzielle Nachrichten zu reagieren, ist beispielsweise nicht gesund.

Kommuniziert lieber mit Umschreibungen als mit Smileys (z.B. „Ich würde dich gerne in den Arm nehmen“ anstelle eines Smileys mit zwei Händen). Du bist unsicher, was dein*e Partner*in meint? Dann frage lieber noch einmal nach!

3.Tipp: Planen lernen

Zeit- und Geldeinteilung sind das A und O, wenn es um eine Fernbeziehung geht. Lerne also, dich gut zu organisieren! Wie viel Geld darfst du zurücklegen, um dir die nächste Reise zu deinem Beziehungsmenschen leisten zu können? Wann hast du genügend Zeit, dich mit deinem Beziehungsmenschen zu treffen und wann hast du zu viel Stress? Wann erledigst du Haushaltsaufgaben, wenn ihr Zeit miteinander verbringt?

4.Tipp: Konkretes Datum für nächste Treffen

Wenn ihr das Datum eures nächsten Treffens kennt, dann könnt ihr nicht nur besser planen und euch darauf freuen, sondern ihr zeigt damit auch Commitment in der Beziehung und vermittelt euch gegenseitig ein Gefühl von Sicherheit.

Mein Expertentipp: Plant bereits während eures Treffens das nächste Treffen! Somit tut auch der Abschied ein kleines bisschen weniger weh.

5.Tipp: Erwartungen besprechen

Gerade weil die gemeinsame Zeit so limitiert ist, kann es zu Enttäuschungen kommen, wenn Erwartungen unerfüllt bleiben. Sprecht also offen über das, was ihr euch für eure gemeinsame Zeit wünscht. Möchtet ihr sie nur zusammen verbringen oder auch etwas getrennt unternehmen? Wie geht ihr mit Arbeitszeit oder Haushalt um? Wie sagt ihr einander, wenn ihr etwas Zeit für euch selbst benötigt?

Sprecht auch ab, was ihr erwartet, wenn ihr eure Zeit nicht gemeinsam verbringt. Wie oft am Tag wollt ihr kommunizieren? Welche Unsicherheiten habt ihr, wenn der andere alleine unterwegs ist? Gibt es eine Möglichkeit, dass ihr euch erreicht, wenn es euch nicht gut geht?

6.Tipp: Erinnerungen zum Anfassen

Wenn der Großteil der Begegnungen digital stattfindet, kann es helfen, etwas zu haben, das man auch wirklich haptisch anfassen kann. Das kann z.B. Kleidung der geliebten Person sein oder ein Kuscheltier, Briefe, Geschenke oder gemeinsame Fotos.

7.Tipp: Offene Kommunikation

Generell ist Kommunikation wichtig, um eine für beide befriedigende Beziehung zu führen. Hat man eine Fernbeziehung, ist sie sogar noch wichtiger. Das liegt daran, dass wir uns seltener sehen, weniger körperlichen Kontakt haben, weniger Bestätigung bekommen und viel leichter Missverständnisse entstehen.

Am besten ist es, wenn ihr bereits zu Beginn eurer Beziehung darüber redet, was für euch besonders verletzend oder verunsichernd ist. Sei dir bewusst, was deine wunden Punkte sind! Welches Verhalten deines Beziehungsmenschen löst in dir negative Gefühle aus und was denkst du, warum? Teile dich jederzeit offen mit. So könnt ihr gemeinsam eine gute und glückliche Beziehung aufbauen – unabhängig davon, wie viel Zeit ihr wirklich physisch miteinander verbringt.

Braucht ihr Hilfe?

Diese 7 Tipps reichen euch nicht aus? Läuft eure Fernbeziehung nicht wie geplant? Machen euch immer wieder die gleichen Ängste oder Streitthemen sorgen? Vielleicht stecken auch alte Beziehungsmuster dahinter, die ihr von einer Beziehung in die nächste mitnehmt und die euch so davon abhalten, eine wirklich glückliche Beziehung zu führen? Gerne kann ich euch meine Unterstützung als Paartherapeutin anbieten. Mehr Informationen zur Paartherapie mit mir findet ihr hier: https://svea-psychologie.de/paartherapie/.

Eine Antwort auf “7 Tipps für eine gelingende Fernbeziehung”

  1. Der Blogbeitrag auf svea-psychologie.de bietet sieben hilfreiche Tipps für das Gelingen einer Fernbeziehung, wobei die Herausforderungen wie Verlustangst, Eifersucht und Einsamkeitsgefühle angesprochen werden. Mich interessiert, wie diese Tipps in unterschiedlichen Stadien einer Fernbeziehung angewendet werden können, z.B. am Anfang einer Beziehung im Vergleich zu langjährigen Fernbeziehungen. Wie können Paare diese Tipps anpassen, um langfristige Ziele zu erreichen und gleichzeitig die täglichen Herausforderungen zu bewältigen? Außerdem frage ich mich, welche Rolle die kulturellen Unterschiede bei der Anwendung dieser Tipps spielen und ob es spezifische Anpassungen für interkulturelle Fernbeziehungen gibt. Gibt es auch Hinweise darauf, wie Paare wissen können, wann professionelle Unterstützung wie Paartherapie notwendig ist?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert